Bücher, die von Politikern geschrieben worden sind, gehören zu einer sonderbaren Gattung. Das Buch ist grundsätzlich theoretisch ausgerichtet, während die Politik eher ein praktisches Alltagsgeschäft ist. Ein öffentlicher Akteur, der sich aus dem Trubel der Tagesereignisse zurückzieht, um in einem weiter gefassten Kontext über das Weltgeschehen und die Lage seines Landes nachzudenken, begibt sich deshalb stets auf sumpfigen Boden. Besonders schwierig ist diese Situation, wenn man dies zu Beginn – nun gut, zur Mitte – seiner dreißiger Jahre tut. Folgende Anekdote, die ich in meiner Studienzeit von einem meiner Dozenten gehört habe, hat sich mir eingeprägt: „Mein Sohn, wer in jungen Jahren viel schreibt, der wird sich viel schämen müssen, wenn er alt ist!“ Was könnte ich tun? Ich bemühe mich, diese These zu widerlegen...
Ein solches Werk ist außerdem notwendigerweise nicht vollständig, nicht ausschließlich deskriptiv und nicht unbedingt objektiv. Es ist nicht vollständig, weil wir nie die ganze Wirklichkeit erfassen können – wir nehmen, wie man zu sagen pflegt, „durch einen Spiegel ein unklares Bild“ wahr. Es ist nicht ausschließlich deskriptiv, denn im Regierungsgeschäft sollten wir nicht nur die Welt um uns herum begreifen, sondern – wo immer möglich – „wirken, schaffen, vermehren“. Und es ist nicht unbedingt objektiv, denn inmitten des Geschehens ist es nicht möglich, das Faktische mit dem Idealen wissenschaftlich abzugleichen. Man sollte sich auch vor Augen führen, dass der Text und die Handlungen eines Politikers letztendlich durch die Geschichte beurteilt werden; in der Gegenwart rufen sie zwangsläufig Kontroversen hervor. ”
Der Sage nach gerieten die Gebrüder Hunor und Magor während der Nachjagd auf einen Wunderhirsch in das Karpatenbecken. Ihr Entschluss sich dort niederzulassen war eine der frühesten und wesentlichsten strategischen Entscheidungen in der ungarischen Geschichte. Ich hoffe, dass dieses Buch dem Leser eine Anleitung zum strategischen Denken der Ungarn bieten kann, ein bisschen ähnlich wie der Wunderhirsch Hunor und Magor den Weg gewiesen hat.
Bücher, die von Politikern geschrieben worden sind, gehören zu einer sonderbaren Gattung. Das Buch ist grundsätzlich theoretisch ausgerichtet, während die Politik eher ein praktisches Alltagsgeschäft ist. Ein öffentlicher Akteur, der sich aus dem Trubel der Tagesereignisse zurückzieht, um in einem weiter gefassten Kontext über das Weltgeschehen und die Lage seines Landes nachzudenken, begibt sich deshalb stets auf sumpfigen Boden. Besonders schwierig ist diese Situation, wenn man dies zu Beginn – nun gut, zur Mitte – seiner dreißiger Jahre tut. Folgende Anekdote, die ich in meiner Studienzeit von einem meiner Dozenten gehört habe, hat sich mir eingeprägt: „Mein Sohn, wer in jungen Jahren viel schreibt, der wird sich viel schämen müssen, wenn er alt ist!“ Was könnte ich tun? Ich bemühe mich, diese These zu widerlegen...
Ein solches Werk ist außerdem notwendigerweise nicht vollständig, nicht ausschließlich deskriptiv und nicht unbedingt objektiv. Es ist nicht vollständig, weil wir nie die ganze Wirklichkeit erfassen können – wir nehmen, wie man zu sagen pflegt, „durch einen Spiegel ein unklares Bild“ wahr. Es ist nicht ausschließlich deskriptiv, denn im Regierungsgeschäft sollten wir nicht nur die Welt um uns herum begreifen, sondern – wo immer möglich – „wirken, schaffen, vermehren“. Und es ist nicht unbedingt objektiv, denn inmitten des Geschehens ist es nicht möglich, das Faktische mit dem Idealen wissenschaftlich abzugleichen. Man sollte sich auch vor Augen führen, dass der Text und die Handlungen eines Politikers letztendlich durch die Geschichte beurteilt werden; in der Gegenwart rufen sie zwangsläufig Kontroversen hervor. ”
Der Sage nach gerieten die Gebrüder Hunor und Magor während der Nachjagd auf einen Wunderhirsch in das Karpatenbecken. Ihr Entschluss sich dort niederzulassen war eine der frühesten und wesentlichsten strategischen Entscheidungen in der ungarischen Geschichte. Ich hoffe, dass dieses Buch dem Leser eine Anleitung zum strategischen Denken der Ungarn bieten kann, ein bisschen ähnlich wie der Wunderhirsch Hunor und Magor den Weg gewiesen hat.